Erinnern.Verändern

Erinnern heißt Verändern.
Wir gedenken in Heidelberg den Opfern des rassistischen Anschlags von Hanau und unterstützen die Forderungen der Initiative 19. Februar.

Das “Bündnis Erinnern Verändern” ist eine zivilgesellschaftliche Initiative, welche sich entschlossen gegen Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland stellt. Die Gruppe ist für Mitglieder*innnen aus verschiedenen Heidelberger Organisationen und Einzelpersonen, die sich bereits antirassistisch engagieren und diejenigen, die sich antirassistisch engagieren möchten.

Wir sind eine unabhängige Bewegung aus der breiten Gesellschaft und der Kampf gegen strukturellen Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland und antirassistische Bildung stehen im Vordergrund unserer Arbeit. Deswegen bleiben wir als Mitglieder*innen anonym und agieren als Bündnis.

Demo

Am 19. Februar findet eine Demonstration statt. Sie beginnt um 17 Uhr und findet am Marktplatz in Heidelberg statt.

Alle Reden werden hier veröffentlicht zum Mitlesen. Außerdem werden Dolmetscher*innen vor Ort in die Deutsche Gebärdensprache dolmetschen.

In der Steingasse 9 (direkt am Marktplatz) gibt es ein rollstuhlgerechtes WC, das ohne Stufen erreichbar ist. Es befindet sich im Brauhaus Vetter’s.

Wenn du besondere Zugangsbedürfnisse hast oder sonstige Unterstützung benötigst, kontaktiere uns gerne!

Reden

Sobald die Reden zur Verfügung stehen, werden sie hier hochgeladen.

Barrierefreiheit und Awareness

Für die Demonstration am Montag, 19.02., wollen wir Informationen zur Barrierefreiheit und unserem Awareness-Konzept weitergeben. Wir hoffen, dass sich so alle gut vorbereiten können, und bitten euch, uns bei Fragen, Bedürfnissen oder Bedenken anzusprechen. Schickt uns jederzeit eine Email an 19februar-hd@protonmail.com

Wir freuen uns auf euch!

Veranstaltungen

Neben der Demonstration am 19.2. finden an den Tagen davor und danach Veranstaltungen statt, die auch mit dem Gedenken an den Anschlag in Verbindung stehen. Nach und nach veröffentlichen wir diese hier und auf unserem Instagram-Account.

10.02.2024: Kunsttag “Kunst gegen das Vergessen”

Dieser Kunsttag bietet einen Raum für von Rassismus betroffene Menschen. Gemeinsam wollen wir Kunst schaffen, die ein Teil der Ausstellung “WIR SIND HANAU” wird und in den kommenden Monaten als Wanderausstellung in Heidelberg zu sehen ist. Wir stellen euch jegliches Material zur Verfügung, die ihr für eure Kunst nutzen könnt. 

Material und vegane Verpflegung wird gestellt, aber ihr könnt auch gerne etwas mitbringen. 

Ort: Auf Anfrage
Uhrzeit: 17:00 – 20:00 
Von wem & Für wen: Saferspace für BiPoC
Barrierefreiheit: Nein bzw. es ist ein kleiner Aufzug gegeben 
Anmeldung: via DM oder per Mail

11.02.2024: Schreibworkshop mit Lamja

In einem Safe(r) Space sind BIPoC dazu eingeladen, ihre Gedanken, Emotionen und Forderungen hinsichtlich der rassistischen Attentate auf Papier zu bringen. 

Ort: Auf Anfrage
Uhrzeit: 13:00 – 16:00 
Von wem & Für wen: von Lamja Aazzouzi für BIPoC
Barrierefreiheit: Nein bzw. es ist ein kleiner Aufzug gegeben 
Anmeldung: via DM oder per Mail

12.02.2024: Kunsttag “Kunst gegen das Vergessen”

Dieser Kunsttag bietet einen Raum für von Rassismus betroffene Menschen. Gemeinsam wollen wir Kunst schaffen, die ein Teil der Ausstellung “WIR SIND HANAU” wird und in den kommenden Monaten als Wanderausstellung in Heidelberg zu sehen ist. Wir stellen euch jegliches Material zur Verfügung, die ihr für eure Kunst nutzen könnt. 

Material und vegane Verpflegung wird gestellt, aber ihr könnt auch gerne etwas mitbringen. 

Ort: Auf Anfrage
Uhrzeit: 18:00 – 20:00 
Von wem & Für wen: Saferspace für BiPoC
Barrierefreiheit: Nein bzw. es ist ein kleiner Aufzug gegeben 
Anmeldung: via DM oder per Mail

13.02.2024: Postkolonialer Stadtrundgang

Warum spielt Kolonialismus noch heute eine Rolle und was hat er mit Heidelberg zu tun? In diesem Stadtrundgang werden wir uns mit unserer städtischen Kolonialgeschichte auseinandersetzen und koloniale Spuren aufdecken.

Ort: Auf Anfrage
Uhrzeit: 17:00 – 18:30
Von wem & Für wen: für alle
Barrierefreiheit:  
Anmeldung: via DM oder per Mail

14.02.2024: Workshop “Gemeinsam stark nach dem 19.Februar”

Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau 9 Menschen aus rassistischem Motiv erschossen. Diese Tat reiht sich in einer Chronologie rechter Gewalt und rechtem Terror ein. Das war ein Angriff auf das Zusammenleben aller Menschen in Deutschland. Wir informieren über die Geschehnisse und fragen, welche gesellschaftlichen Folgen der Anschlag hat. Im Fokus des Workshops steht der kontinuierliche Widerstand von Betroffenen. Damit wollen wir nicht nur den Forderungen von Betroffenen Raum geben, sondern auch gemeinsam schauen, wie gesellschaftliche Teilhabe und angemessenes Erinnern funktionieren kann. 

Ort: Auf Anfrage
Uhrzeit: 17:00
Von wem & Für wen: für alle
Barrierefreiheit:  Nein bzw. es ist ein kleiner Aufzug gegeben 
Anmeldung: via DM oder per Mail

15.02.2024: Workshop “How to deal with Racial Profiling”

Wir werden über Interventions- und Handlungsmöglichkeiten gegen racial profiling und rassistische Polizeigewalt sprechen sowie Strategien teilen wie wir uns gegenseitig schützen können. Dieser Workshop ist ein Safe(r) Space für Betroffene. 

Ort: Auf Anfrage
Uhrzeit: 18:00 – 19:30
Von wem & Für wen: bipoc safer space
Barrierefreiheit:  Nein bzw. es ist ein kleiner Aufzug gegeben 
Anmeldung: via DM oder per Mail

16.02.2024: Stadtführung Jüdisches Leben

In einem Stadtrundgang erläutert Norbert Giovannini anhand von beispielhaften Aspekten vom Mittelalter bis in die Gegenwart wie religiöse Verfolgung, Vorurteilbildung und Rassismus, aber auch Integration und Akzeptanz die Stadt und ihre jüdische Gemeinde geprägt haben und bis heute prägen.

Ort: Auf Anfrage
Uhrzeit: 16:00 – 17:30
Von wem & Für wen: für alle
Barrierefreiheit:   
Anmeldung: via DM oder per Mail

17.02.2024: Demo in Hanau

Am Samstag, den 17.02. um 14 Uhr fast 4 Jahre nach dem rassistisch motivierten Anschlag von Hanau ruft @19februarhanau zu einer Demo in Hanau auf, um die Hinterbliebenen und Überlebenden in ihrer Forderung nach Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen zu unterstützen. Packt eure Freund*innen ein und solidarisiert euch mit den Opfern rassistischer Gewalt. 

Mehr Infos gibt es auf https://19feb-hanau.org/2024/01/07/jahrestag-2024/

Aus Heidelberg fahren wir mit dem Zug nach Hanau. Es sind weiterhin 7 Busplätze frei, für Menschen, die nicht Zug fahren können/wollen. 

Treffpunkt: Hauptbahnhof (alter Mcdonalds) -> vor Hbf links

BUS Abfahrt 12:00 Uhr Hauptbahnhof (alter Mcdonalds) -> vor Hbf links

ZUG Verbindung am Sa. 17.02.2024 von Heidelberg Hbf, Abfahrt 11:13 Uhr Gl. 4 mit S 3 nach Hanau – Kesselstadt, Kurt-Schumacher-Platz, Ankunft 14:01 Uhr mit Fußweg

Ort: Heidelberg -> Hanau
Uhrzeit: Zug 11:13, Bus 12:00
Von wem & Für wen: für alle
Barrierefreiheit:  Zug hat 4 Umstiege – in Mannheim wird es einen dazu passenden Zugtreffpunkt geben | Bus fährt direkt hin und zurück
Anmeldung: via DM oder per Mail

18.02.2024: Filmvorführung “Einzeltäter – Hanau”

Deutschland 2023 | Regie: Julian Vogel | 84 min. | Dokumentarfilm | dt. Originalfassung.

Am 19. Februar 2020 ermordet ein Rechtsterrorist neun Menschen in Hanau: Said Nesar Hashemi, Hamza Kenan Kurtović, Ferhat Unvar, Sedat Gürbüz, Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz und Kaloyan Velkov. Angehörige und Überlebende müssen bis heute um die vollständige Aufklärung des rassistischen Anschlags kämpfen.

Filmemacher Julian Vogel zeichnet ein Porträt dreier betroffener Familien zwischen Wut, Trauer und Entschlossenheit – für Konsequenzen und Gerechtigkeit. Der Film ist Teil einer Trilogie, die sich den Opfern der Anschläge in München (2016), Halle (2019) und Hanau (2020) widmet.

Ort: Karlstorkino Heidelberg
Uhrzeit: 20:00
Von wem & Für wen: für alle
Barrierefreiheit:  Ja
Anmeldung: Ohne anmeldung, kostenlos https://www.karlstorkino.de/programm/einzeltaeter-hanau/

23.02.2024: Podiumsdiskussion “Community Gespräch: Geschichten des Widerstandes und der Solidarität”

Infos folgen.

Ort: Karlstorbahnhof
Uhrzeit: 18:30
Von wem & Für wen: für alle
Barrierefreiheit:   Ja
Anmeldung: ohne Anmeldung

Gedenkstätten

Auch bereits in den Tagen vor dem 19. Februar sollen an verschiedenen Stellen in der Stadt der Opfer gedacht werden. Alle Gedenkstätten werden hier nach und nach eingetragen:

Spenden

Als kleine Initiative sind wir auf Spenden angewiesen, um die anfallenden Ausgaben wie Materialien, DGS-Dolmetscher*innen, usw. zu stemmen. Dafür werden wir auf der Demo Spenden sammeln. Gerne kannst du auch die Initiative 19. Februar direkt unterstützen unter folgender Bankverbindung:

Lückenlos e.V.
IBAN: DE19430609674108589900
BIC: GENODEM1GLS
GLS Bank Bochum
Verwendungszweck: „Spende Initiative 19. Februar“

Über uns

Nach dem rechtsterroristischen Anschlag vom 19. Februar 2020 und der kurzen Zeit der Solidarisierung mit Opfern rassistischer Gewalt, haben wir uns dazu entschieden an die Opfer von Rassismus in Deutschland zu erinnern und uns für gesellschaftliche Veränderungen einzusetzen. Deshalb unterstützen wir die Forderungen der Initiative 19 Februar Hanau und stehen hinter den Überlebenden und Hinterbliebenen rechten Terrors überall in Deutschland. Wir kämpfen für eine offene Gesellschaft, frei von Diskriminierung, welche sich für Jede*n einsetzt.  

Seitdem organisieren wir jeden 19. Tag im Monat Veranstaltungen wie Demonstrationen, Briefmarathons, (digitale) Safer Spaces, Vortäge, Social Media Aktionen etc. Das Bündnis Erinnern Verändern kommuniziert Forderungen an verschiedene Politiker*innen und öffentlichkeitswirksame Personen.

Wir agieren in Arbeitsgruppen respektieren die Meinungen aller Mitglieder*innen. Dementsprechend treffen wir unsere Entscheidungen in einem gemeinsamen Konsens.

Wenn du dich antirassistisch engagieren und beim unserem Bündnis Erinnern Verändern mitmachen willst, dann schreib uns auf Instagram (@erinnern.veraendern), oder per Mail (19-februar@protonmail.com) .

Unsere Forderungen

1.  Wir fordern eine lückenlose Aufklärung der Tat des 19. Februar 2020.

Warum wurden diese Morde nicht verhindert? Wir fordern Antworten auf unsere Fragen und dass diejenigen Beamten, die nicht nur in der Tatnacht, sondern all die Jahre davor bereits versagt und die Warnsignale ignoriert haben, beim Namen genannt und zur Rechenschaft gezogen werden.

2.  Wir fordern politische Konsequenzen.

Die Verschärfung des Waffengesetzes ändert nichts, wenn es immer noch Beamte gibt, die ihrem Job nicht nachkommen und Rassisten die Waffenscheine ausstellen. Wir fordern eine Entnazifizierung des Bundestags, der Behörden und Institutionen und die Entwaffnung aller Rassisten in diesem Land. Wir fordern den Rücktritt des Hessischen Innenministers Beuth, dem das Versagen der Behörden vor, während und nach dem 19. Februar 2020 bewusst und bekannt war, und der es bis heute immer noch schön redet. Wir fordern den Rücktritt aller Verantwortlichen, die lebensbedrohliche Informationen und Warnsignale für jede Form von terroristischen Anschlägen ignorieren oder verschweigen.

3. Wir fordern Gerechtigkeit und Unterstützung.

Wir fordern, dass das Leid der Familien ernst genommen wird. Dass durch Taten und nicht nur Worte oder Kränze gezeigt, ja bewiesen wird, dass dieser Anschlag und dass Rassismus und Rechtsextremismus in diesem Land nicht geduldet, toleriert und akzeptiert werden. Dass alles Erdenkliche dafür getan wird, den Familien weitere Sorgen zu ersparen und ihnen ihren zerrütteten Alltag und ihre Zukunft zu erleichtern, so gut es geht – psychosozial und finanziell.

4. Wir fordern ein angemessenes  Erinnern.

Ein Denkmal an unsere neun Verlorenen – zentral – sichtbar und vor allem spürbar für alle. Die Thematisierung des rechtsextremen Attentats des 19. Februar 2020 und die Aufrechterhaltung der Erinnerung an sie in allen Bildungsinstitutionen.

5. Wir fordern die vollständige Aufklärung der NSU-Morde, wie als auch aller anderen rassistischen Gewaltakte.

Die NSU-Morde wurden noch immer nicht vollständig aufgeklärt. Damit dies geschehen kann, fordern wir die sofortige Freigabe und Offenlegung der unter Verschluss gehaltenen Akten und die Einrichtung von Untersuchungsausschüssen in ganz Deutschland. Außerdem müssen endlich all Unterstützenden und Mitwissenden zur Rechenschaft gezogen werden. Zugleich waren die NSU-Morde längst nicht die einzigen rechtsextremen und rassistischen Gewaltakte in Deutschland. Wir fordern ebenfalls die Aufklärung aller Gewaltakte und Angriffe, die sich gegen Schwarze Personen, Migrant*innen, jüdische Personen, Rom*nja und Sinti*zze, Muslim*innen oder geflüchtete Personen richteten oder richten.

6. Wir fordern finanzielle Entschädigungen für Opfer rechter oder rassistischer Gewalt und für ihre Angehörigen.

Rassistische und rechte Gewaltakte hinterlassen Schaden körperlicher, psychischer und finanzieller Art, die die Opfer und ihre Angehörigen nicht zu verantworten haben dürfen. Deshalb müssen sie finanziell entschädigt werden – schnell, bedingungslos, angemessen und niedrigschwellig. 

7. Wir fordern kostenlose Hilfe und Beratungsstrukturen für Opfer, ihre Angehörigen und Zeug*innen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, Diskriminierung und Verfolgung.

Das Einfordern von Hilfe wird durch z.B. bürokratische Hürden immens erschwert. Die Hilfe für Opfer, ihre Angehörigen und Zeug*innen eben jener Gewalt, Diskriminierung und Verfolgung muss von schneller, bedingungsloser, angemessener und niedrigschwelliger Natur sein. Eine Art von Hilfe stellen Beratungsangebote und -strukturen dar. Damit Opfer, ihre Angehörigen und Zeugen diese Beratungsangebote wahrnehmen können, fordern wir ihre flächendeckende Aufstockung und Regelfinanzierung. 

8. Wir fordern Erhebungen zur Nachvollziehbarkeit systemischer Rassismen und staatlich nicht weisungsabhängige Kommissionen gegen Rassismus und Antisemitismus.

Unter systemischen Rassismen verstehen wir ihre Verankerung im System. So zeigt sich Rassismus im staatlichen Handeln von Ämtern, Berhörden, Gerichten und Schulen, aber auch auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt. Qualitative und quantitative Erhebungen sollen die Systematik von Rassismus deutlich und nachvollziehbar machen. Wenn das Problem im System liegt, kann das System nicht helfen. Deshalb wollen und fordern wir verbindliche, staatlich nicht weisungsabhängige Kommissionen gegen Rassismus und Antisemitismus. Diese sollen zivilgesellschaftlich und von Betroffenen organisiert sein.

9. Wir fordern die konsequente Aufklärung aller ungeklärten Todesfälle in Polizei-, Justiz- und Staatsgewahrsam und die Beendigung von Racial Profiling-Praktiken bei den Behörden.

Schon viel zu oft wurden rassifizierte oder migrantisierte Opfer von Polizeigewalt, die im Tod endete. Wir fordern die sofortige Aufklärung dieser Fälle und dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Außerdem fordern wir, dass ihre Angehörigen entschädigt werden. Wir gedenken Tonou Mbobda, Yaya Jabbie, Achidi John, Aman Alizada, N’deye Mareame Sarr, Christy Schwundeck, Oury Jalloh, Rooble Warsame, Halim Dener, Dominique Koumadio, Laye Condé, Amad Ahmad, Matiullah Jabarkhil, Ousman Sey, Aamir Ageeb und Hussam Fadl – sie alle sind in Polizeigewahrsam oder durch Polizeigewalt gestorben. Außerdem stehen wir ein für die sofortige Beendigung von Racial Profiling, egal ob bei Polizei, Gerichten oder anderen Behörden. Wir wollen, dass die Rechte von Opfern von Racial Profiling gestärkt werden. Racial Profiling ist immanent rassistisch, ungerecht und muss deshalb konsequent geahndet werden.

10. Wir fordern den Schutz von Versammlungsstätten und Gebetsräumen rassifizierter, jüdischer und migrantisierter Menschen.

Versammlungsstätten und Gebetsräume sind oft Schutzräume für rassifizierte, jüdische und migrantisierte Menschen. Zeitgleich wurde dieser Schutz schon viel zu oft von antisemitischen und rassistischen Anschlägen angegriffen. Diese Räume müssen geschützt werden – damit sie Schutz bieten können.

11. Wir fordern Antirassismus und Dekolonialiserung in jedem Abschnitt des Bildungsweges.

Unterrichtseinheiten zu (Neo-)Kolonialismus, den historischen Wurzeln von  Rassismus, Antisemitismus und ihrer verschiedenen geschichtlichen Entwicklungsformen und andauernden Auswirkungen auf die Gesellschaft müssen fester und verbindlicher Bestandteil des Lernens werden – in Kitas, Schulen und Universitäten. Denn wo kann man Solidarität und Antirassismus besser lehren und lernen als hier? Doch nach Schule oder Uni darf dieser Prozess nicht aufhören. Wir fordern obligatorische rassismus- und antisemitismuskritische Aus- und Weiterbildungen für alle Akteur*innen in Behörden, Polizei und Justiz, sowie im Bildungswesen.

12. Wir fordern die Stärkung von städtischen und zivilgesellschaftlichen Unterstützungsstrukturen und stärkere finanzielle Unterstützung von migrantischer Selbstorganisation in Heidelberg.

Auch vor Heidelberg macht rassistische, antisemitische und rechte Gewalt kein Halt. Deshalb forden wir auch hier vor Ort, dass zivilgesellschaftliche Unterstützungsstrukturen mehr Ressourcen erhalten, so dass auch auf lokaler Ebene eine angemessene und niedrigschwellige Unterstützung der Opfer und ihre Angehörigen möglich ist. Genauso muss die Selbstorganisation von Migrant*innen oder migrantisierten Menschen aktiv gefördert und gestärkt werden. Diese Selbstorganisationen sind nötig, damit Migrant*innen und migrantisierte Menschen sich selbstbestimmt und unabhängig  organisieren, mobilisieren und positionieren können.

13. Eine stärkere Positionierung der Stadt Heidelberg gegen Rassismus.

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